Hoi An, die Stadt der Schneider, mit einer hübschen Altstadt, interessanten Sehenswürdigkeiten und dann noch ein Strand ganz in der Nähe. Das klang traumhaft. Und so begann unser Aufenthalt auch: Wir kamen pünktlich zum Laternenfest (jeden Monat ein Tag vor Vollmond) an und waren sofort von der Atmosphäre gefangen. Die ganze Altstadt war in das weiche Licht der Seidenlaternen gehüllt, von überall her ertönte Musik. Wir ließen uns durch die Gassen treiben und beobachteten das bunte Treiben. Und das alles am 24. Dezember. Besser hätten wir es nicht treffen können. Abgerundet wurde der Abend mit einem wirklich hervorragenden Essen bei The Little Menu.
Seidenlaternen aus – Licht an
Am nächsten Tag kehrten wir in die Altstadt von Hoi An zurück und von Minute zu Minute entpuppt sich das, was am Abend vorher noch so atmosphärisch gewirkt hatte, bei Tageslicht als enttäuschend. Die hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten reduzierten sich von Gasse zu Gasse: aufdringliche Händler, überall die gleiche Ware und nicht selten von schlechter Qualität. Zum Glück fanden wir aber auch Ausnahmen, so z.B. Hay Hay Art & Design. Hier werden tolle Werke lokaler Künstler verkauft. Der Laden ist winzig, trotzdem verbrachten wir hier viel Zeit und dachten intensiv darüber nach, wie wir (natürlich viel zu große) Bilder nach Hause transportieren könnten. Am Ende wurden es dann doch die etwas kleineren Drucke.

Und natürlich waren wir auch bei einem Schneider. Daran kommt man in Hoi An fast nicht vorbei. Leider bietet sich auch hier ein sehr uniformes Bild. Besser ist, bereits mit konkreten Vorstellungen anzureisen. Wir waren bei Toung Tailor und mit Qualität sowie Service zufrieden. In die Rush Hour sollte man hier allerdings nicht kommen – dann ist Massenabfertigung angesagt. Morgens ist es deutlich ruhiger und das Personal hat mehr Zeit.
Sehenswürdigkeiten in Hoi An
Hoi Ans Sehenswürdigen liegen allesamt in der Altstadt und können bequem zu Fuß erkundet werden. Insgesamt sind es 18 Häuser, Schreine, Tempel, Versammlungshallen und Museen – mit einer speziellen Eintrittskarte, die es vor Ort zu kaufen gibt, können fünf davon besichtigt werden. Wir entschieden uns für das alte Haus der Tan Ky, die chinesischen Versammlungshallen Phuoc Kien und Trieu Chau, die Japanische Brücke und den Tempel Quan Cong. Alles ganz nett, aber so richtig begeistert hat es uns am Ende nicht. Vielleicht hatten wir auf unserer bisherigen Reise einfach schon zu viel gesehen.
[su_service title=“Im Überblick“ icon=“icon: dollar“]Kosten: 120.000 VDN
Einlass: 8.00 bis 12.00 & 13 bis 17 Uhr[/su_service]

Mit dem Fahrrad an den Strand
Etwa drei Kilometer nördlich von Hoi An liegt der Strand An Bang. Ein Besuch lässt sich wunderbar mit einer kleinen Radtour verbinden – nicht zuletzt, weil sich zwischen Stadt und Strand ein großes Gebiet befindet, auf dem ökologischer Landbau betrieben wird.

Leider war uns der Wettergott nicht wohlgesonnen. Schnell zogen Wolken auf und kurze Zeit später begann es zu regnen. An einen Strandtag war nicht mehr zu denken. Wir flüchteten uns in eines der Restaurants und gönnten uns einen kleinen Snack. Insgesamt hat der Strand einen guten Eindruck gemacht: sehr sauber und die Liegen der Restaurants und Bars können (gegen Speis und Trank) kostenfrei benutzt werden. Dafür muss man in die Tasche greifen, wenn man sein Fahrrad abstellen will bzw. muss – dafür sorgen resolute Frauen mit Trillerpfeifen.

Hoi An hat uns auf dem falschen Fuss erwischt
Ich habe lange überlegt, warum uns Hoi An nicht so richtig begeistern konnte. Waren die Erwartungen vielleicht einfach zu hoch? Das ist sicher ein Teil der Wahrheit, der andere Teil liegt aber darin begründet, was Hoi An (in der Zwischenzeit?) ist: eine Touristenhochburg, in der alles darauf ausgelegt ist, möglichst viel Geld zu verdienen. Sicher, das ist nachvollziehbar und legitim – aber an keinem anderen Ort auf unserer Reise habe ich das so massiv wahrgenommen. Und mich hat das irgendwann nur noch angestrengt. Hoi An ist sehenswert und einen Stopp auf der Reise wert, aber wer auf der Suche nach entspannter Atmosphäre und Flair ist, der ist – zumindest aus meiner Sicht – in Kampot besser aufgehoben.
[su_service title=“Restauranttipps“ icon=“icon: cutlery“]The Little Menu
Ein hervorragendes Restaurant, das auf Qualität setzt: Gemüse aus dem Ökolandbau, Fleisch von lokalen Bauern und kein Glutamt. Wir hatten das „Set menu for Couple“ – ein Traum!
Cafe 41
Freundlich, lecker und günstig: diese drei Worte bringen das Cafe 41 auf den Punkt. Die Besitzerin ist sehr nett und berät einem gerne bei der Auswahl des Essens. Wir haben hier auch einen Kochkurs besucht.[/su_service]
[su_service title=“Übernachtung“ icon=“icon: home“]Golden Bell
Ein schönes, familiär geführtes Guesthouse. Die Zimmer sind gemütlich und sauber. Das Frühstück wirklich lecker. In die Innenstadt sind es ein paar Meter, es stehen aber Fahrräder zur Verfügung. Mit diesen kann man auch entspannt an den Strand fahren. Etwas anstrengend ist die Geschäftstüchtigkeit der Besitzerin. Wenn man Ausflüge, Massagen etc. nicht über sie bucht, reagiert sie etwas gereizt.[/su_service]
[su_service title=“Extra-Tipp“ icon=“icon: thumbs-o-up“]Wir haben uns in Hoi An gleich zwei Besuche im Pandanus Spa gegönnt. Absolut empfehlenswert![/su_service]
[su_box title=“Mehr zu Vietnam“ style=“soft“]