Porto ist Portugals heimliche Hauptstadt und zieht immer mehr Reisende in ihren Bann. Die faszinierende und lebhafte Metropole am Douro überzeugt durch einen charmanten Mix aus Alt und Neu. Entdeckt mit mir das großartige Weltkulturerbe der UNESCO: Vier Tipps für einen entspannten und unvergesslichen Kurztrip.
Das historische Zentrum Portos genießen
Theoretisch lässt sich das Zentrum Portos gut zu Fuß erkunden, die vielen steilen Hügel erfordern allerdings eine gute Kondition. Einfacher ist, die Stadt mit dem Segway zu entdecken. Wir haben uns für eine dreistündige Tour mit Bluedragon entschieden. Damit hatten wir einen guten ersten Überblick.

Auf dem Programm standen u.a. der Torre dos Clérigos, die Sé Kathedrale, die Avenida dos Aliados, der Bolhão Markt und das bekannte Majestic Café. Außerdem die Kirche San Ildefonso sowie der Bahnhof São Bento. Beide sind für ihre traditionellen blauen Kacheln (Azulejos) berühmt.

Natürlich durfte auch die Überquerung der 385 Meter langen und 45 Meter hohen Ponte Dom Luís I nicht fehlen. Die Brücke, die über zwei Ebenen verfügt, zählt zu den bekanntesten Brücken Portugals. Sie führt über den Douro und verbindet Porto mit der kleinen angrenzenden Stadt Vila Nova de Gaia. Vom dortigen Aussichtspunkt Serra do Pilar eröffnet sich ein toller Ausblick auf das UNESCO-Weltkulturerbe.

Ein weiterer Haltepunkt war eine der schönsten Buchhandlungen der Welt: die Livraria Lello e Irmão. Besonders beeindruckend ist die geschnitzte Holztreppe über die man ins Obergeschoss kommt. Wermutstropfen sind die Menschenmassen: Seit bekannt ist, dass Joanne K. Rowling einige Zeit im Porto lebte und angenommen wird, dass die Buchhandlung als Inspiration für die Zauberschule Hogwarts diente, wird sie regelrecht von Harry-Potter-Fans überrannt. Aktuell werden deshalb auch drei Euro Eintritt fällig – diese können bei einem Einkauf verrechnet werden.

Am Atlantik Meeresluft schnuppern
Zu einem Besuch in Porto gehört ein Spaziergang am Atlantik. Wir haben unseren Mietwagen am Parque da Cidade geparkt und sind vom Castelo do Queijo bis zum Fortaleza de São João da Foz geschlendert. Hin und zurück sind das rund fünf Kilometer. Unterwegs laden zahlreiche Restaurants und Bars zu einer entspannten Rast ein. Ein Schal und eine dünne Jacke sind dabei auch bei warmen Temperaturen gute Begleiter: der atlantische Wind ist allgegenwärtig.

Porto kulinarisch: Francesinhas
Francesinha, die kleine Französin – klingt unschuldig, ist in Wirklichkeit aber eine wahre Kalorienbombe. Das Sandwich wurde in Porto erfunden und ist laut unserem Airbnb-Host ein kulinarisches Highlight, das man auf keinen Fall verpassen darf.

Die Kombination ist abenteuerlich: Toastbrot, Schinken, Linguica und Beefsteak – überbacken mit Käse und übergossen mit einer Soße aus Tomaten, Senf, Bier, Wein und Brandy. Unbedingt Hunger mitbringen – ich habe die Portion (trotz Bier zum Nachspülen) bei Weitem nicht geschafft.
Auf den Spuren der Traube
Okay, ich oute mich: Ich kann mit süßen Weinen eigentlich so gar nichts anfangen – für mich muss es (staub)trocken sein. Aber Porto ohne Portwein? Undenkbar! Vinho do Porto, wie der Portwein portugiesisch heißt, ist eine geschützte Bezeichnung für Weine aus der Douro-Region und das Porto gegenüberliegende Städtchen Vila Nova de Gaia das nationale Produktionszentrum: Hier reiht sich ein Weinkeller an den nächsten und fast alle bieten Führungen an. Wir wollten es etwas genauer wissen und machten uns mit dem Mietwagen auf den Weg ins Douro-Tal. Hier hat sich der Douro tief in die Landschaft hineingegraben und an seinen Ufern türmen sich Tausende Rebterrassen über- und nebeneinander.

Alleine schon die Autofahrt durch das Tal ist beeindruckend – hier ist der Weg das sprichwörtliche Ziel. Wir hatten zwei Hauptziele eingeplant: Pinhão und Peso da Régua. Die Strecke lässt sich übrigens auch gut mit der Bahn zurücklegen.
Pinhão
Der kleine Ort Pinhão liegt am Ufer des Douro und im Herzen des Portwein-Anbaugebiets. Unser erster Anlaufpunkt war der Bahnhof mit seinen Fliesenbildern, auf denen Szenen der Weinlese dargestellt sind.

Danach war geplant, eine Bootstour zu machen bzw. ein Kanu zu mieten und im Anschluss eine kleine Weinprobe im Weingut Quinta da Foz zu genießen. Warum eigentlich? Wir haben einen sehr heißen Tag erwischt und ich habe bereits auf der Hinfahrt fiese Kopfschmerzen bekommen. Also mussten wir uns mit einem ruhigen Notprogramm begnügen. Aber zum Glück gibt es ja andere Reisende, die ihren Ausflug mehr genießen konnten – deshalb möchte ich euch an dieser Stelle auf zwei schöne Beiträge verweisen:
- Ferndurst
Von Porto ins Douro-Tal: ein Tag in Pinhão - Groovy Planet:
Von Porto nach Pinhão: ein Tag im Douro-Tal
Peso da Régua
Peso da Régua ist das zentrale Handelszentrum der Region und hier legen auch die meisten Ausflugsschiffe von Porto aus an. Sehenswert ist vor allem das Gebiet am Fluss, sonst ist die Stadt eher weniger attraktiv. Interessant ist das Museu do Douro, das Informationen rund um die Region und ihren Wein liefert. Mein persönliches Highlight war allerdings unser Besuch im Restaurant Tasca da Quinta. Auf der liebevoll gestalteten Speisekarte finden sich allerlei portugiesische Spezialitäten.
Tipps für Deinen Besuch in Porto
Flüge: Porto wird von zahlreichen deutschen Städten angeflogen. Preislich attraktiv sind dabei u.a. Ryanair, easyJet und Eurowings.
Übernachtung: Wir haben unsere Unterkunft über Airbnb gebucht und waren damit sehr zufrieden. Hier finden sich viele günstige Angebote.
Fortbewegung: Der Nahverkehr in Porto ist sehr gut ausgebaut. Wir haben unseren Mietwagen deshalb die meiste Zeit stehen lassen. Ausführliche Informationen bietet z.B. die Website von portugal-reiseinfo.de.
Porto Card: Mit der Porto Card lässt sich teilweise ordentlich sparen. Neben dem freien Eintritt in mehrere Museen, winken zahlreiche Rabatte. Wir haben unsere Karte mit der Segway Tour quasi auf einen Schlag refinanziert. Mehr Informationen gibt es bei Visit Porto.
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Sehr schöner Artikel! Portugal steht dieses Jahr ziemlich weit oben auf meiner Liste! 🙂 Was würdet ihr mir für ein verlängertes Wochenende empfehlen – eher Porto oder eher Lissabon? Irgendwann werde ich hoffentlich mal einen Roadtrip durch ganz Portugal machen können, aber für den Anfang muss ich mich leider für eine dieser beiden tollen Städte entscheiden. 🙂
Das ist eine wirklich knifflige Frage 😉 Beide Städte sind wunderschön. Insgesamt ist Porto sicher etwas unaufgeregter. An einem verlängerten Wochenende kann man alle Sehenswürdigkeiten entspannt erkunden, in Lissabon dürfte das Vorhaben in Stress ausarbeiten. Die Stadt bietet so unglaublich viel. Aber wenn man gut plant, ist Lissabon für einen Kurztrip nicht weniger geeignet. Ich würde vielleicht sagen: soll es relaxed zugehen: Porto – für mehr Action: Lissabon.
Grüße
Katharina
Ein sehr schöner Artikel und die Bilder gefallen mir richtig gut. Ich war mal vor ca. 10 Jahren für einen Tag in Porto. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen und nachdem ich deinen Artikel gelesen habe und die Bilder angeschaut habe, bekomme ich richtig Lust die Stadt nochmal zu besuchen. 🙂
Vielen lieben Dank. Kann einen Kurztrip wirklich nur empfehlen. Zumal man hier eigentlich fast immer ein Flugschnäppchen findet 🙂
Hallo Katharina,
In Porto war ich auch noch nie, daher danke für Deine Tipps! Die Buchhandlung sieht ja super aus, und die 5 km Atlantikküstenspaziergang wäre auch meins. Die Stadt hat wirklich viel zu bieten, und das Duoro-Tal würde ich auch gerne mal sehen. Ich werde mal nach einem Flugschnäppchen schauen. 🙂
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
da lassen sich wirklich immer wieder super Flugschnäppchen finden und über Airbnb tolle und günstige Unterkünfte!
Liebe Grüße
Katharina
Ich werde im Oktober das erste Mal in Portugal sein, an der Algarve.
Unbedingt möchte ich noch Lissabon und auch Porto sehen. Ich mag die bunten Fliesen und Gemälde so sehr. Die Buchhandlung ist ja der Knaller! So etwas findet man heute leider viel zu selten. Vielen Dank für deine Tipps, die merk ich mir!
Herzlichst
Sabine
Die Algarve steht auch noch auf meiner Wunschliste! Bin also schon sehr gespannt, was Du nach Deiner Reise berichtest.
Viele Grüße
Katharina
Du meine Güte, von Francesinha hatte ich noch nie etwas gehört. Wie kommt man denn auf die Idee, ein überbackenes Käsetoast mit Wein und Brandy zu übergießen? Egal, ich würds auf jeden Fall mal probieren wollen ;-P
Das haben wir uns auch gefragt – aber wir konnten uns das natürlich nicht entgehen lassen! Es ist aber schon eine sehr sättigende Kalorienbombe… 😉
LG
Katharina
Hallo,
Portugal ist noch keines der Länder, in denen ich war, aber Porto würde mich als Stadt reizen. Ich habe vorher noch nie etwas von Francesinhas gehört, aber wenn ich in Portugal bin, dann werde ich das sofort probieren. Es hört sich doch recht abenteuerlich an 😀 Auch die Buchhandlung würde bei mir auf dem Plan stehen. Wenn sie wirklich so schön ist wie du hier schreibst, dann muss ich dahin!
Liebe Grüße, Kuno
Hallo Kuno,
ich kann Dir Portugal wirklich nur empfehlen! Ich habe mich sofort in das Land und seine Menschen verliebt. Außerdem ist das Preis-/Leistungsverhältnis unschlagbar.
Viele Grüße
Katharina
Hey Katharina,
ich wollte ja schon immer mal mit dem Segway eine Stadtrundfahrt machen. Du hast mich gerade wieder auf die Idee gebracht. Die kleinen Restaurants am Wasser sehen auch gut aus. Mit einer Brise atlantischem Wind lässt es sich doch ganz gut entspannen und genießen, oder?
Viele Grüße,
Stefanie
Hallo Stefanie,
ich hätte stundenlang am Atlantik sitzen können und auf das Meer blicken – das ist Entspannung pur! Wir bauen auf unseren Reisen immer mal wieder Segway-Touren ein. Oft bekommt man so einen guten ersten Überblick. Und manchmal brauchen die platten Füße auch einfach mal eine Pause… 😉
Viele Grüße
Katharina
Das ist ein sehr schöner Bericht zu Porto. Wir leben seit über 20 Jahren ca. 1 Stunde südlich von Porto. Unsere Tochter hat in Porto studiert und liebt diese Stadt (auch wenn sie inzwischen wieder nach Deutschland zurückgezogen ist) und auch ich werde nie müde, unsere Besuche durch Porto zu schleifen. Die Stadt hat sich in den letzten 20 Jahren sehr verändert und weiterentwickelt, vor allem nach der Fussbal-EM. Ich bin immer hin- und hergerissen was mir besser gefallen hat, das alte oder das neue Porto. Beschaulicher war es früher und auch die Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia waren vor 10,20 Jahren noch irgendwie schöner, vor allem weil alles noch nicht so sehr überlaufen war. Aber ich finde jeder Portugalurlaub sollte einen Besuch dieser schönen Stadt beinhalten.
Lieben Dank! Ja, Porto ist wirklich wunderschön – mir hat die Stadt sogar fast besser gefallen als Lissabon. Mich hat vor allem auch die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen beeindruckt: Wir wurden mit unserem Stadtplan in der Hand mehr als nur einmal angesprochen. Da habt ihr euch wirklich ein schönes Fleckchen Erde zum Leben ausgesucht!
Viele Grüße
Katharina
Das Essen 😀 Sehr geil, ich mag solche auf den ersten Blick schrägen Sachen. Würde ich ohne mit der Wimper zu zucken probieren und schätzungsweise auch komplett aufessen (das sieht echt nicht so viel aus, ich bin allerdings auch gefräßig). Und ich merke mal wieder schmerzlich, dass Portugal bei mir ein komplett blinder Fleck ist, obwohl ich wirklich gern mal dort hin möchte. Aber die Zeit… :/
Ahhhh, ich möchte auch nach Porto. Das hört sich nach einer Stadt für mich an. Und ja, ich mag es eher ruhiger, da würde es gut passen. Die Bibliothek würde mich auch reizen, auch wenn sie überfüllt ist. Die sieht schon auf dem Bild toll aus. Wie erst in Wirklichkeit?!
Du machst mir echt Lust auf mehr. Also auf nach Porto. Vielleicht schaffe ich es ja, wenn es dieses Jahr noch mit Portugal klappen sollte. 😉
LG Daniela
Portugal kenne ich bislang leider noch gar nicht, dabei möchte ich dort unbedingt einmal hin! Dein Bericht macht in jedem Fall Lust auf einen Städte-Trip nach Porto und auf Francesinha 😀
Viele Grüße
Luisa
Hallo Katharina,
Porto – man liest immer sehr viel über diese Stadt aber dein Artikel macht Fernweh! Mit dem Segway durch die Stadt – ein Hit und ich liebe Segway fahren. Danke für die tollen Tipps und Bilder aus Portugal. Gespeichert!
Liebe Grüße
Ralf
Ach ja, Francesinha! 😀 Habe ich einmal probiert und: ziemlich mächtig! Mit kaltem Bier zum Runterspülen geht´s zwar, aber trotzdem ist es für mich bei dem einen Mal geblieben (bisher) … 😉
Lieben Dank für die Pinhão-Verlinkung & Grüße aus Porto
Wolfgang
Gerne geschehen. Und ja, die Francesinha ist wirklich eine Herausforderung… 😉 In Porto wäre ich jetzt auch gerne. Mal schauen, vielleicht geht es für uns dieses Jahr auch nochmal nach Portugal.
Viele Grüße
Katharina
Hi Katharina, vielen Dank für die Erwähnung unseres Artikels! Das freut uns sehr. Lieber Gruß aus Thailand – Sina